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Ausstellung | Regional

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Vreni Spieser
Wasserkirche, Limmatquai 29, 8001 Zürich

Vreni Spieser ist eine Reisende. Seit über fünfzehn Jahren beschäftigt sie sich mit dem Begriff des «Eldorados» und begibt sich regelmässig auf Spurensuche in andere Welten. «Ich gehe weg, ich kehre zurück, ich beobachte, ich tausche aus, ich mache meine Arbeit.» Über den heutigen Sprachgebrauch als Wunschland oder Traumziel geht Spieser mit ihrem Verständnis von «Eldorado» hinaus: für sie bedeutet Eldorado die Eroberung durch die Europäer, die auf Raubzügen auf der Suche nach Gold und Bodenschätzen und nach einem besseren Leben die Welt in Besitz nehmen – und unter sich begraben.

Vor dem Hintergrund aktueller Flüchtlingsströme bekommt dieses Versprechen eines gelobten Landes eine noch drängendere Note, auf die Spieser in ihrer Arbeit immer wieder Bezug nimmt.

In der Wasserkirche reduziert Spieser das Eldorado auf den abstrakten Raum einzelner Buchstaben und Muster, die unterschiedlich leuchten und zwischen Schriftbild und Ornament auch von der Eroberung durch die Sprache und vom Anlegen von Archiven erzählen. Die Lichtkörper, Möbel und Bilder führen in andere Räume, berichten von Spiesers ganz persönlicher Reise, nach Buenos Aires zum Beispiel, das exemplarisch für den rasanten wirtschaftlichen Aufschwung und den ebenso rasanten Untergang steht, aber ebenso als Spiegelbild einer globalen wirtschaftlichen Entwicklung herhalten kann.

Die Ausstellung wird von einem von der Künstlerin kuratierten Filmfestival vom 4. bis 7. Dezember begleitet.

Montag, 4. Dezember: Untitled, Michael Glawogger & Monika Willi (2017)
Dienstag, 5. Dezember: Aufbruch in die Utopie, Peter Roloff (2014)
Mittwoch, 6. Dezember: Lucky Me, Doris Berger (2022)
Donnerstag, 7. Dezember: Sans Soleil, von Chris Marker (1982)

Es gibt Tee und warme Decken, wir empfehlen warme Kleidung.
Beginn jeweils 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.