PHANTOM
Kuratiert von Ingrid Scherr und Peter Lynen
René Fahrnis Arbeiten haben etwas Modellhaftes, sind meist (Re-) Konstruktionen von gehörten und gelesenen Geschichten, zu denen der Künstler neue Bilder entwickelt und dreidimensional umsetzt.
Diese (Re-) Konstruktionen bleiben jedoch bruchstückhaft und fragmentarisch, wodurch die Betrachter herausgefordert werden, die Leerstellen durch ihre eigene Vorstellungskraft zu füllen.
Dabei dienen die gewählten Bilder, die zumeist einen stark symbolhaften Charakter aufweisen, als Eingangstür zu neuen Betrachtungen, neuen Geschichten und Wendungen – als würden einem bestehenden Text neue Seiten angehängt. Fahrni verarbeitet sie mit grossem Geschick und gutem Gefühl fürs Material zu Objekten und Objektgruppen, die irgendwo zwischen Modell und Attrappe die Protagonisten einer Fantasiewelt geben. René Fahrni isoliert Gegenstände vorzugsweise häuslicher Provenienz aus ihrem einstigen Zusammenhang. In neuem Massstab und Materialität schüren sie unser Assoziationsvermögen. Wo sich Accessoires modernistischer Wohnkultur,von Filmkulissen, Hotellobbies oder aus dem Erzählfluss von Comics selbständig gemacht haben, holen uns Fragmente von Kulturgeschichte ein. Unberechenbar und in gewollter Nachlässigkeit begegnen uns Zitate aus unserem kollektiven visuellen Archiv.