Tanja Trampe «Parcours Parasite»
29. Oktober 2020 — 31. Oktober 2020
«Der gewöhnliche Schnatz ist ganz harmlos, jedoch
Ich muss es euch sagen, drum obacht:
Mancher Schnatz ist ein Buhdjam –»
Das Parasitäre segelt unter ambivalenter Flagge in wechselnden Kontexten. In fremden Kreisen sucht sich der Parasit als mitspeisender Gast den idealen Wirten und leistet in temporärer Symbiose relationale Gastarbeit. Das Parasitäre Prinzip ermittelt Formen von Vergesellschaftung und befragt unser Zusammen-Sein. Mit den formidablen Werkzeugen des Grotesken (Stören von Ordnungen) und der ‘Poiesis’ (schöpferisches Tun) setzt es seine Anfänge ins bestehende Geflecht, in vermeintlichen Marginalien und an verdeckten Dissonanzen. Und: Es navigiert stets mit einer koordinatenlosen Karte – ganz frei…
«Gerade mitten im Wort, das er halb schon gesagt,
Gerade mitten im Glück offenbar
Wurd’ er leise zu Luft, wie ein Traum der verpufft –
Denn der Schnatz war ein Buhdjam, nicht wahr?»
Auf dem «Parcours Parasite» manövrieren wir für drei Tage mit den Zeichen der Zeit durch pandemische Gewässer und suchen hartnäckig-formidabel weiterhin das Glück. In ihrer kollaborativen Performance hat Tanja Trampe ein spezielles Format für das Kabinett Visarte Zürich entwickelt. Mehr dazu am Donnerstag 29 Oktober an der Schoffelgasse 10!
Seit 2003 betreibt Tanja Trampe in der Formation data | Auftrag für parasitäre* Gastarbeit gemeinsam mit Daniela Petrini künstlerisch-kuratorische Feldforschung, Theoriebildung und realisiert Interventionen an gesellschaftspolitischen und soziokulturellen Schnittstellen. Dabei stehen nicht Produkt und Repräsentation, sondern Prozess und Involvement im Zentrum. www.menuedata.net
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Zitate: Lewis Carroll, The Hunting of the Snark/Die Jagd nach dem Schnatz; Stuttgart: Reclam, 1996
For the english version see pdf.
Öffnungszeiten:
Do. 29.10. / 17–20 Uhr
Fr. 30.10. / 17–20 Uhr
Sa. 31.10. / 13–19 Uhr