«Im Buddhismus wird Zeit nicht als lineares, chronologisches Konzept verstanden, sondern als kurzen Augenblick – als gegenwärtige Augenblicklichkeit, im vollen Bewusstsein unserer Vergänglichkeit und losgelöst von Ideen deterministischer Vorausbestimmung. Der Buddhismus lehrt, das Leiden als Teil unserer Existenz und unseres Menschseins zu akzeptieren. Nur wenn wir die Leidhaftigkeit als Grundkonstante des menschlichen Lebens erkennen, können wir das Leid zu überwinden.

In der Ausstellung ‘Vergänglichkeit und Passion’ zeigt Akiko Sato Arbeiten aus ihrem Schaffen, welche die Betrachtenden unterschiedlichste Aspekte von Vergänglichkeit und Passion erfahren lassen. Akiko Sato hält flüchtige Erinnerungen und ephemere Momente gestalterisch fest, wobei insbesondere die fünf in der japanischen Philosophie verankerten Elemente Himmel, Erde, Feuer, Wind und Wasser und ihre Auseinandersetzung mit den Themen Zeit und Vergänglichkeit ihr künstlerisches Vokabular prägen. Im Vordergrund stehen jedoch keine Assoziationen mit konkreten Formen und Objekten, sondern die Betrachterinnen und Betrachter sollen aufgrund der frei interpretierbaren Gestalt der Werke aktiv mit einbezogen werden. Vergängliche oder nicht greifbare Phänomena werden in Stein gehauen oder auf Papier gebannt, ohne deren flüchtigen Charakter zu verlieren.

Die Skulpturen aus Marmor, Onyx oder Granit strahlen eine Anmut und Schwerelosigkeit aus, werden zu physisch erfahrbarer Poesie, verharrend in einem Moment schwebenden Gleichgewichtes. Was beim Medium Marmor, Onyx oder Granit monatelange Arbeit erfordert, verlangt in der Graphik die Konzentration eines Bruchteils einer Sekunde. So verschieden die Materialien auch sein mögen, Akiko Sato widmet sich über Gattungsgrenzen hinweg denselben essenziellen Gedanken und lässt dadurch eine enge Seelenverwandtschaft zwischen Skulptur und Graphik aufscheinen.»

Öffnungszeiten:
täglich geöffnet 14.00 – 19.00 Uhr